Falsche Identifikation der Ursache

Zu oft wird nach Meinung von Experten argumentiert, die Problemstellung der kontrollierten und zielgerichteten Verbreitung oder Streuung von kritischen Inhalten lasse sich nur durch den Betreiber einer digitalen Plattform adressieren, weil der relevante Inhalt letztendlich auf der digitalen Infrastruktur einer Plattform hinterlegt wurde und nur der Betreiber in der Lage ist eine physische Löschung des Datums auszuführen.

In einem von uns entwickelten Verfahren zeigen wir, dass die Hoheit auf die Infrastruktur des Betreibers nicht vorausgesetzt wird, um über eine bestehende digitale Plattform Inhalte in einer vertrauten Art und Weise auszutauschen – siehe Kapitel 12.3 – Produkt- und Dienstleistungsportfolio / Technologie zum Schutz der Privatsphäre / Privacy Enhancing Technology (PET).

Bei der Betrachtung mehrerer Faktoren ergibt sich die Schlussfolgerung, dass die in der vorliegenden Ausarbeitung betrachtete Problemstellung einer höheren Ordnung zugeordnet werden muss. Die Problemstellungen / Herausforderungen

• Schutz der Privatsphäre und der
• Eindämmung kritischer Inhalte im Internet und im Speziellen in Social-Media Plattformen sind ähnlich.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Problemstellung in seiner Gesamtwirkung wesentlich durch das vom Betreiber verfolgte Modell der Interaktion dafür verantwortlich zu machen ist, dass eine kontrollierte und zielgerichtete Verbreitung und Streuung von Inhalten jeder Art überhaupt erfolgen kann.

Da sich ein Betreiber vom verfolgten Monetisierungsmodell über einen mittel- bis langfristigen Betrachtungszeitraum nicht distanzieren wird, bestehen beide Problemstellungen weiter.

Seit längerer Zeit besteht die Forderung, den Schutz der Privatsphäre auch in digitalen Umgebungen zu gewährleisten. Trotzdem konnte sich bis heute kein effektives Verfahren etablieren, welches die Position des Einzelnen gegenüber den Eigeninteressen des Betreibers einer digitalen Plattform imstande ist durchzusetzen.

Um diese Problemstellungen dennoch zu adressieren, muss die Anforderung darin bestehen, die Problemstellung aus der Sichtweise des Nutzers zu adressieren. Zur Adressierung der in der vorliegenden Ausarbeitung betrachteten Problemstellung wird das in der PET-Komponente entwickelte Verfahren zugrunde gelegt.